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Meinung: … Dubai

Vor 30 Jahren war es noch ein verschlafenes Fischerstädtchen, dessen Bewohner vor allem vom Perlen- und Goldhandel lebten. Heute zählt Dubai zu den am rasantesten wachsenden Städten der Welt mit gigantischen Wolkenkratzern und einem atemberaubenden Luxus.

Vor 30 Jahren war es noch ein verschlafenes Fischerstädtchen, dessen Bewohner vor allem vom Perlen- und Goldhandel lebten. Heute zählt Dubai zu den am rasantesten wachsenden Städten der Welt mit gigantischen Wolkenkratzern und einem atemberaubenden Luxus. Dank der hohen Öleinkünfte der Region wuchs die Wirtschaft des Emirats im Vorjahr um 17 Prozent, viermal schneller als jene der USA und doppelt so stark wie jene Chinas. Weitsichtig hatte der vor wenigen Tagen überraschend im Alter von nur 62 Jahren verstorbene Herrscher Scheich Maktoum bin Rashid al Maktoum sich voll der „neuen Wirtschaft“ zugewandt, den neuen IT-Industrien, dem Multimedia-Geschäft, der Telekommunikation.

Sein Nachfolger und jüngerer Bruder, Verteidigungsminister Mohammed bin Rashid al Maktoum, gilt als der „Architekt“ des neuen gigantischen Baubooms, der Dubai in ein orientalisches Märchenland verwandeln soll. Mit riesigen Projekten rüstet Scheich Mohammed das Wüstenreich zu einem Touristenspektakel auf, einem Standort der exotischen Superlative und des neuen Urbanismus, um dem Land das wirtschaftliche Überleben in der Zeit nach dem Öl zu sichern. So entsteht hier der weltweit höchste Wolkenkratzer, das höchste Hotel mit dem Burj al Arab in Form eines Segels wurde bereits eröffnet, ebenso die größte Moschee.

Dubai soll unter seinem neuen Führer in ein Land der Weltwunder verwandelt werden. Das „achte Weltwunder“, die beiden größten künstlichen Inseln vor der Küste in Form von Palmen mit Hotels und Ferienhäusern, Geschäften und Restaurants, sind weitgehend fertiggestellt. Ein neues Inselprojekt folgt mit einem Kostenaufwand von 1,8 Milliarden Dollar. Die 300 unterschiedlich großen Inseln, Gettos für Superreiche, werden in Form der fünf Kontinente angelegt. Das größte Unterwasserhotel, dessen Luxussuiten einen spektakulären Blick in die Unterwasserwelt bieten, soll in diesem Jahr eröffnet werden. Das weltweit drittgrößte künstliche Skiparadies bietet den jährlich rund sechs Millionen Touristen in einer geschlossenen Halle Winter in einem der heißesten Länder der Erde mit einer mit Schnee bedeckten Fläche von 22 500 Quadratmeter. Riesige Blocks neuer Luxusapartments betonieren die Golfküste zu. Vorläufig kann das Angebot noch nicht mit der wachsenden Nachfrage Schritt halten. Die Mieten in Dubai stiegen im Vorjahr um bis zu 50 Prozent an. Das winzige Emirat sieht auch unter seinem neuen Herrscher hoffnungsfroh in die Zukunft.

Birgit Cerha

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