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Meinung: … Wien

In Österreich stehen Parlamentswahlen ins Haus, und um das zu bemerken, muss man nur die Zeitung lesen. Da prügeln die beiden Großparteien aufeinander ein, wegen der diversen Bankenkrisen zum Beispiel, wegen der je nach Standpunkt gelungenen oder verpfuschten Integrationspolitik oder auch wegen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ORF: Nicht nur der Opposition ist der ORF in den vergangenen Monaten zu sehr zum Verlautbarungsorgan der Regierenden verkommen, eine Bürgerinitiative fordert ganz im Sinn der SPÖ eine neue Führungsmannschaft für den Sender.

In Österreich stehen Parlamentswahlen ins Haus, und um das zu bemerken, muss man nur die Zeitung lesen. Da prügeln die beiden Großparteien aufeinander ein, wegen der diversen Bankenkrisen zum Beispiel, wegen der je nach Standpunkt gelungenen oder verpfuschten Integrationspolitik oder auch wegen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ORF: Nicht nur der Opposition ist der ORF in den vergangenen Monaten zu sehr zum Verlautbarungsorgan der Regierenden verkommen, eine Bürgerinitiative fordert ganz im Sinn der SPÖ eine neue Führungsmannschaft für den Sender.

Ja, der Ton wird rauer im Land, obwohl Österreich noch bis Ende Juni die EU-Ratspräsidentschaft innehat und obwohl doch nach wie vor das Mozart-Jahr gefeiert wird, in dem eigentlich nur lieblich-freundliche Melodien gestattet sind. Besonders laut gegen den guten Ton hat in diesen Tagen aber, wieder einmal, die FPÖ angespielt. Im Wiener Gemeinderat hat die deutschnationale Truppe in diesen Tagen einen Antrag eingebracht, wonach in allen öffentlichen Schulen und Kindergärten verpflichtend Schweinefleisch ausgegeben werden soll. Dabei geht es weniger um eine Unterstützung für die österreichischen Schweinebauern, sondern um die Integrationswilligkeit der Muslime. Selbst wenn sie kein Kopftuch tragen, sollen Muslime auf diesem Weg erkennbar werden: Denn wer kein Schweineschnitzel mag, der kann kein echter Österreicher sein. Zumindest nicht für die FPÖ.

Der Antrag wurde zwar von allen anderen Wiener Gemeinderatsparteien abgelehnt, vor allem die sozialdemokratische Integrationsstadträtin Sonja Wesehly hat sich auch gebührend über die Infamie der FPÖ beschwert. Für den Wahlkampf lässt diese Aktion aber einiges erwarten – zumal die FPÖ ihren Antrag auch noch mit „Schweinsschnitzel-statt-Döner“-Anzeigen im Boulevard untermauert hat. Bei der Parlamentswahl im Herbst geht es nämlich nicht nur um den nächsten Kanzler, sondern auch um das Match zwischen Jörg Haider und der FPÖ, von der sich Haider ja im Vorjahr abgespaltet hat. Sowohl Haiders BZÖ als auch die FPÖ kämpfen derzeit um den Wiedereinzug ins Parlament, und dabei ist jedes Mittel recht. Vor allem Attacken gegen Ausländer, die die FPÖ unter Haider ja erst groß gemacht haben. Bis zum Herbst werden also noch einige Schweineschnitzel-Kampagnen anlaufen. Aber Frage: Gibt es unter Deutschnationalen nicht auch den einen oder anderen Vegetarier?

Markus Huber

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