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Meinung: Abschied vom Monopol

ARAFAT GIBT BEI REGIERUNGSBILDUNG NACH

Er nennt es Macht: Nichts geht in Palästina gegen Jassir Arafat. Auch keine Regierungsbildung – es sei denn, er stimmt zu. Andere empfinden es als Ohnmacht. Denn schon lange geht auch nichts mehr mit ihm, erst recht kein Durchbruch zu einem Nahostfrieden. Dass er kämpfen und seinem Volk fast unzumutbare Opfer abverlangen kann, hat er oft bewiesen. Aber kann er auch Frieden, kann er regieren? Der ewige Revolutionär hat seit geraumer Zeit nur noch Verhinderungsmacht, keine Gestaltungsmacht. Und doch kamen weder Europa noch Amerika an ihm vorbei, ja nicht einmal Israel, trotz Hausarrest und Zerstörung der Autonomiestruktur. Denn sie hatten keinen anderen – keinen, der von sich sagen könnte, er spreche im Namen der Palästinenser. Nichts geht gegen ihn, nichts mit ihm. Und ohne ihn? Das ist das Neue: Der innerpalästinensische Streit um Premier und Regierung lässt plötzlich eine Alternative aufscheinen. Und damit ein Ende des ArafatMonopols. Nicht heute, nicht morgen, aber überhaupt. Auch das wollte er verhindern. Doch ewig kann sich niemand aufs Verhindern beschränken. Sein Volk will Zukunft – und einen, der sie gestaltet. cvm

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