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Ägypten: Revolutionärer, bitte

Viele neue und viele unbekannte Namen: Nach einigem Wirbel und mehrfacher Terminverschiebung wurde am Donnerstag die Hälfte der ägyptischen Übergangsregierung ausgewechselt, wichtige Posten wie das Finanz- und Außenressort wanderten in unbelastete Hände. Angestoßen hatten die jungen Protestierer dieses nachrevolutionäre Personalkarussell an der Spitze des Landes, als sie Anfang des Monats trotz der sommerlichen Hitze in Kairo zum zweiten Mal ihre Zelte auf dem berühmten Kreisverkehr in der Mitte der Stadt aufschlugen.

Viele neue und viele unbekannte Namen: Nach einigem Wirbel und mehrfacher Terminverschiebung wurde am Donnerstag die Hälfte der ägyptischen Übergangsregierung ausgewechselt, wichtige Posten wie das Finanz- und Außenressort wanderten in unbelastete Hände. Angestoßen hatten die jungen Protestierer dieses nachrevolutionäre Personalkarussell an der Spitze des Landes, als sie Anfang des Monats trotz der sommerlichen Hitze in Kairo zum zweiten Mal ihre Zelte auf dem berühmten Kreisverkehr in der Mitte der Stadt aufschlugen. Sie sehen ihre Revolution in Gefahr, fürchten, dass viele Größen des Mubarak-Regimes am Ende ungeschoren davonkommen. Premierminister Essam Sharaf gilt bei ihnen als ein Mann guten Willens, aber mit wenig Durchsetzungskraft. So konnte er eine Neubesetzung der Schlüsselressorts von Innen und Justiz beim herrschenden Militärrat nicht durchsetzen, von dem er sich alle wichtigen Reden vorher absegnen lassen muss. Trotzdem haben die Demonstranten mehr erreicht, als noch vor zwei Wochen denkbar schien. Der Wahltermin ist auf November verschoben. Für die Verfassung wird es vorab Eckpunkte geben, um einer islamistischen Dominanz des neuen Grundgesetzes vorzubeugen. Und die Generäle wissen jetzt, dass sie grünes Licht geben müssen für die Prozesse gegen die Verantwortlichen des Schießbefehls. M.G.

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