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Der Weihnachtsmarkt in Potsdam öffnet früher - das sorgt für Ärger.

© dapd

Ärger um Weihnachtsmarkt-Öffnung: Budenzauber als touristisches Lockmittel

Bernd Matthies stemmt sich gegen Weihnachtsmärkte zur Unzeit: Die Übereinkunft mit den Kirchen, dass Weihnachtsmärkte erst nach dem Totensonntag öffnen, muss weiter gelten. Schließlich besitzen sie Urheberrecht und Deutungshoheit fürs Fest der Feste.

Adventszeit ohne Vorglühen – geht das noch? Weihnachtsmärkte, die früher eine viel bestaunte Ausnahme waren, sind in den letzten Jahrzehnten an jeder zweiten Ecke entstanden, denn der Budenzauber mit Glühwein und Nippes gilt als touristisches Lockmittel.

Bislang galt als Grundregel, dass Zimtsterne zwar schon im September angeboten werden dürfen, Weihnachtsmärkte aber erst nach dem Totensonntag. Dahinter steckt eine Übereinkunft mit den Kirchen, denen wir diesen Einfluss wohl zubilligen müssen, denn sie besitzen ja auch Urheberrecht und Deutungshoheit fürs Fest der Feste.

Doch darüber hinaus zeigen auch Umfragen immer wieder: Die Menschen wollen keine Weihnachtsmärkte vor der Adventszeit, jedenfalls in ihrer Rolle als Nachbarn. Sind sie Touristen, sieht die Sache anders aus, und deshalb hätten wir vermutlich Märkte rund ums Jahr, wenn die Betreiber entscheiden könnten.

Deshalb ist es ein kleiner Dammbruch, wenn in Potsdam der Markt schon jetzt eröffnet. Hoffen wir, dass Berlin dieser rein geschäftlichen Verlockung auf Dauer widerstehen kann.

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