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Meinung: Afghanistan-Konferenz: Grüne im Schlepptau der Weltgeschichte

Irgendwie ist die Weltgeschichte immer ein Schrittchen schneller als die Grünen, die sich ja als Avantgarde verstehen. Als die Partei gerade heftig am Krieg in Afghanistan zweifelte, traten flugs die Taliban den Rückzug an.

Irgendwie ist die Weltgeschichte immer ein Schrittchen schneller als die Grünen, die sich ja als Avantgarde verstehen. Als die Partei gerade heftig am Krieg in Afghanistan zweifelte, traten flugs die Taliban den Rückzug an. Und gestern, als man bei Grüns höchst abgehoben darüber stritt, ob es beim Parteitag ein Junktim zwischen Koalitionsaussage und Bundeswehreinsatz geben dürfe, da ergab sich ein ganz anderes Junktim, eines von weit größerem Kaliber: Die erste UN-Friedenskonferenz wird in Berlin stattfinden, einen Tag nach dem grünen Parteitag. Wieder meint es die Weltpolitik gut mit den Grünen. Beim letzten Mal hob sie sie über die Hürde der Vertrauensabstimmung, diesmal macht sie ganz und gar unmöglich, was vorher schon äußerst unwahrscheinlich war - dass nämlich Joschka Fischer wg. Basis zurücktreten muss, anstatt als Gastgeber die Afghanistan-Konferenz zu leiten. Die Entscheidung der UN für Berlin hat den Parteitag in Rostock endgültig entschieden. Fischer wird eine Mehrheit bekommen. Jetzt kann er sich sogar aussuchen, wofür. Er könnte sich und seine Partei endlich ehrlich machen und sagen, dass sowas nur von sowas kommt, dass Deutschland nur deshalb den Friedensprozess in Afghanistan anführen darf, weil es solidarisch war mit den USA und bereit, Bundeswehrsoldaten zu entsenden. Das ist das Junktim, um das es wirklich geht.

bul

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