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Die afghanische Armee im Kampf gegen die Taliban.

© dpa

Afghanistan: Taliban bleiben Taliban

Sich mit seinem Gegner an einen Tisch setzen: immer gut. Doch wie soll man mit der Taliban verhandeln, wenn für sie alle westlichen Werte den Teufel bedeuten?

Es ist immer gut, seinem Gegner die Hand zum Frieden zu reichen. Denn Krieg bedeutet ausschließlich Zerstörung, Leid, Trauer und Hass. Insofern zeugt es von Vernunft, wenn Washington Verhandlungen mit den afghanischen Taliban beginnen will. Nur: Mit den Radikalislamisten ist kein Staat zu machen – schon gar nicht einer, der auf Rechtsstaatlichkeit, individueller Freiheit und Gleichberechtigung von Mann und Frau beruht. All das ist den Bärtigen verhasst, ebenso wie Demokratie. Der Westen und seine Werte sind für die Taliban Teufelszeug, das es aus ihrer Sicht mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt. Und deshalb führen sie Krieg gegen die Alliierten. Und deshalb denken die Fundamentalisten auch überhaupt nicht daran, ihre Angriffe und Selbstmordattentate einzustellen.

Allein am Mittwoch starben vier US-Soldaten und fünf afghanische Polizisten – ermordet in Allahs Namen. Wer jedoch glaubhaft über Frieden reden will, muss zunächst seine Waffen niederlegen und das Morden einstellen. So viel „Selbstlosigkeit“ ist aber von keinem Talibanführer zu erwarten. Es widerspricht nämlich ihrem Weltbild. Was übrigens auch für die „gemäßigten“ Kräfte gilt. Aber die sind ohnehin kaum mehr als eine Wunschvorstellung des Westen. Ein Taliban ist ein Taliban ist ein Taliban.

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