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Meinung: Afghanistan: Zurück im Alltag

Ja, es ist ungemütlich in Afghanistan. Ja, es ist gefährlich.

Ja, es ist ungemütlich in Afghanistan. Ja, es ist gefährlich. Ja, es kann Verletzte oder sogar Tote geben bei den Soldaten der internationalen Schutztruppe. Hatten wir das schon vergessen? Hatte die internationale Gemeinschaft wirklich geglaubt, das Land am Hindukusch würde sich in Lichtgeschwindigkeit sämtlicher Probleme von Gewalt und Stammeskriegen entledigen? Die letzten Wochen waren erstaunlich ruhig gewesen in Afghanistan, vielleicht hat das dazu verführt, zu optimistisch zu werden. Die letzten Tage aber haben bewiesen, wie schwierig, wie gefährlich die Situation ist - und bleiben wird. Deutsche Soldaten werden in Handgreiflichkeiten verwickelt, britische Soldaten beschossen, am Flughafen wird der Verkehrsminister von einer aufgebrachten Menge ermordet. In den Provinzen gibt es wieder neue Kämpfe zwischen den rivalisierenden Clans. Man mag es nicht aussprechen, aber die Wahrheit ist: Natürlich gehört all das noch immer zum brutalen Alltag in Afghanistan. Niemand weiß das zudem besser als der Chef der Interimsregierung, Hamid Karsai. Und deshalb wiederholt er gebetsmühlenartig, dass das Mandat der Schutztruppe auch über Kabul hinaus erweitert werden müsse. Was er damit sagen will: Nur mit diesem bewaffneten Beistand, nur mit Hilfe dieser ausländischen Soldaten haben wir eine Chance auf dauerhaften inneren Frieden. Die internationale Gemeinschaft weiß das auch. Sie muss sich jetzt fragen: Hat sie da eine Alternative?

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