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Meinung: Agrarreform: Lieb und teuer

Der Bundeskanzler steht im Wort. Er hat den Verbraucherinnen und Verbrauchern mitten in der BSE-Krise eine Agrarwende versprochen.

Der Bundeskanzler steht im Wort. Er hat den Verbraucherinnen und Verbrauchern mitten in der BSE-Krise eine Agrarwende versprochen. Dafür braucht Landwirtschaftsministerin Renate Künast mehr Geld. Von 200 Millionen Mark war die Rede. Diese zusätzlichen Mittel will sie verwenden, um Prämienzahlungen an die Bauern schon im kommenden Jahr an soziale oder ökologische Anforderungen zu binden. Das hat den Kanzler überzeugt, der seiner Agrarwende-Ministerin deshalb am vergangenen Freitag in der Koalitionsrunde auch mehr Geld zusagte. Allerdings war der Finanzminister verhindert. Und Eichel hat sich offenbar über die Zusage geärgert. Er ließ am Donnerstagabend die Etatverhandlungen mit Künast erst einmal platzen, auch wenn er am Ende vielleicht doch klein beigeben muss. Der Erhöhung des Wehretats hatte Eichel fast kommentarlos zugestimmt. Und Verkehrsminister Bodewig bekommt allein für die Exportförderung des Transrapid 200 Millionen Mark mehr überwiesen. Doch das ist Eichel auch selbst wichtig. So wichtig, dass Thyssen-Krupp, eine der Transrapid-Herstellerfirmen, sogar mit einer weiteren direkten Subvention in zweistelliger Millionenhöhe rechnen darf. Das Werk steht in Kassel, Eichels Wahlkreis.

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