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Meinung: Ahoi, Kapitän

Im Grunde hat sich Guido Westerwelle ziemlich souverän als der erwiesen, der er bei Amtsantritt als Parteichef sein wollte. Da sagte Westerwelle: Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt’s einen, der die Sache regelt.

Im Grunde hat sich Guido Westerwelle ziemlich souverän als der erwiesen, der er bei Amtsantritt als Parteichef sein wollte. Da sagte Westerwelle: Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt’s einen, der die Sache regelt. Das ist er. Auf der Woge des Erfolgs wäre ein anhaltender Streit des Führungspersonals auch nicht so besonders gut angekommen, schon gar nicht angesichts der schwierigen Koalitionsverhandlungen. Wer sich da durchsetzen will, darf sich nicht disqualifizieren. Die Lösung ist honorig. Wolfgang Gerhardt, der fürs Seriöse, der Herr mit staatsmännischer Attitüde, hat sich diplomatisch verhalten. Er hat aus dem Hintergrund den jüngeren Parteiführer leise warnen lassen, sich selbst zurückgehalten und doch klar gemacht: Ich stehe, und ich kann auch anders. Und Westerwelle hat sich klug dazu verhalten, um seinen Führungsanspruch durchzusetzen: Ich will es, aber weiß, was du verdienst. Kurzum, jetzt wird Westerwelle nach einer anständigen Übergangsfrist auch Fraktionschef, Gerhardt kann immer noch Außenamtschef werden, und wenn nicht, wird er in jedem Fall Vorstandschef der NaumannStiftung. Das ist ein Amt mit Einfluss, weil man von dort aus die Partei mit prägen kann. So wird doch wieder jeder Kapitän auf seinem eigenen Schiff. cas

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