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Air Berlin: Im Abwind

Vor allem Berliner könnten allein schon aus lokalpatriotischen Gründen versucht sein, im Zweifel eher bei Air Berlin ein Ticket zu kaufen als beim großen Rivalen Lufthansa. Air Berlin bereichert die Stadt, bietet immer neue Verbindungen in alle Welt an und bringt täglich viele Tausend Touristen mit.

Vor allem Berliner könnten allein schon aus lokalpatriotischen Gründen versucht sein, im Zweifel eher bei Air Berlin ein Ticket zu kaufen als beim großen Rivalen Lufthansa. Air Berlin bereichert die Stadt, bietet immer neue Verbindungen in alle Welt an und bringt täglich viele Tausend Touristen mit. Ohne Air Berlin bräuchte Berlin keinen neuen Großflughafen. Diese gewachsene Abhängigkeit könnte nun zum Problem werden: Air Berlin steckt seit Jahren in der Krise. Und die Zuversicht sinkt, dass die Gesellschaft sich selbstständig aus ihr wird befreien können. Der Aktienkurs sank diese Woche auf den Tiefststand seit dem Börsengang Anfang 2006. Dafür verantwortlich ist Joachim Hunold, der Air Berlin so groß gemacht hat. Der Mann hat Kerosin im Blut, seiner Aggressivität verdankt Air Berlin den Erfolg. Doch Anleger trauen ihm nicht mehr. Zu oft hat er Investoren mit Aussichten auf Gewinne gelockt, um sie dann zu enttäuschen. Er hat es auch verpasst, öffentlich einen Nachfolger aufzubauen. Wenn er nicht bald seinen geordneten Rückzug erklärt, kann es noch ein böses Ende nehmen – für Air Berlin und die Stadt, für die die Airline steht. kph

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