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Air Berlin und Air France: Lange Strecke

Auf den ersten Blick klingt die Nachricht gut, vor allem für Air-Berlin-Kunden. Sechs weitere Ziele in Frankreich, ein neuer Partner für die angeschlagene Fluggesellschaft.

Auf den ersten Blick klingt die Nachricht gut, vor allem für Air-Berlin-Kunden. Sechs weitere Ziele in Frankreich, ein neuer Partner für die angeschlagene Fluggesellschaft. Alles gut also? Mitnichten. Denn lesen kann man das neue Abkommen auch anders: Die hoch verschuldete Air Berlin hat in der Allianz mit Etihad Airways nicht (mehr) viel zu melden. Der Großaktionär aus Abu Dhabi wollte das Bündnis mit Air France- KLM so unbedingt, dass er die Deutschen unverblümt öffentlich dazu gedrängt hat. Und er hat sich durchgesetzt. Kein Wunder, müssten Air-Berlin-Maschinen doch ohne Etihads Kapitalspritze möglicherweise am Boden bleiben. Die rasant wachsenden arabischen Fluglinien drängen mit Macht nach Europa. Das große Ziel ist klar: Die Golfstaaten sollen zu Drehkreuzen für den Langstreckenverkehr werden. Und Frankfurt am Main, Paris oder London das Wasser abgraben. Indem sich Etihad nun mit einer der drei großen Airlines des Kontinents verbündet, sichert sich das Unternehmen über Umwege heiß ersehnte Flugrechte. Diese Offensive fordert vor allem die Lufthansa heraus. Immer deutlicher stellt sich die Frage, wie der deutsche Marktführer mit den subventionierten arabischen Staatsfluglinien mithalten kann. jul

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