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Alkoholexzesse Jugendlicher: Weiter saufen

Viele saufen weiter wie vorher, manche brüsten sich gar mit nochmals gesteigertem Alkoholkonsum. Was tun, wenn sich Jugendliche sogar von Todesnähe nicht beeindrucken lassen, wenn das Koma nicht als peinlicher Fehltritt gilt?

Das Erschreckende an der neuen Studie über die Alkoholexzesse Jugendlicher ist diesmal gar nicht die Zahl. Sie steigt, das ist bekannt und schlimm genug. Hinzu kommt nun aber noch die Gewissheit, dass selbst demütigende Klinikeinweisung und körperliche Schädigung bei den Betroffenen kaum Verhaltensänderung bewirken. Viele saufen weiter wie vorher, manche brüsten sich gar mit nochmals gesteigertem Alkoholkonsum. Was tun, wenn sich Jugendliche sogar von Todesnähe nicht beeindrucken lassen, wenn das Koma nicht als peinlicher Fehltritt, sondern als Ausweis von Stärke empfunden und immer neu benötigt wird? Die Vorschläge wirken lächerlich. Den Eltern stärker ins Gewissen reden? Den Tankstellen nächtlichen Alkoholverkauf untersagen? Das Saufen im Park verbieten? Es geht um Grundlegenderes. Mit ihren Flatrate-Partys halten die Jungen der Gesellschaft den Spiegel vor. Keine Zeit? Also Entspannung im Turbostil. Keine Bestätigung? Dann mit allen Mitteln in der Clique. Da hilft weder Entsetzen noch Verbot. Was helfen könnte: weniger Leistungsdruck, mehr Perspektiven. Und kurzfristig vielleicht auch mal ein Praktikum in der Notaufnahme eines Klinikums. raw

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