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Meinung: Allawi außen vor

Noch ist das Ergebnis der irakischen Parlamentswahl nicht endgültig. Aber seine Folgen scheinen absehbar: Die neue irakische Regierung wird sich nach Teheran ausrichten – auch wenn die religiösen schiitischen Parteien nur eine einfache Mehrheit gewinnen konnten.

Noch ist das Ergebnis der irakischen Parlamentswahl nicht endgültig. Aber seine Folgen scheinen absehbar: Die neue irakische Regierung wird sich nach Teheran ausrichten – auch wenn die religiösen schiitischen Parteien nur eine einfache Mehrheit gewinnen konnten. Und der Einzug von 58 sunnitischen Abgeordneten wird den Aufständischen und Terroristen kaum den Rückhalt entziehen, deren Anhänger halten nichts vom demokratischen Spiel. Außerdem ist nicht sicher, dass die Sunniten damit auch wirklich über mehr politischen Einfluss verfügen werden. In bewährter Manier könnten die schiitische Allianz und die Kurden die Regierung stellen, mit einem Schiiten an der Spitze. Entweder es bildet sich also eine solche feste Allianz, bei der die Sunniten wieder das Nachsehen haben. Oder die Schiiten suchen sich für jede Parlamentsentscheidung wechselnde Mehrheiten – bei der Dezentralisierung kooperieren sie mit den Kurden, die am liebsten unabhängig wären. In Fragen islamischer Sittenstrenge holen sie sich die Stimmen sunnitischer Konservativer. Damit wäre die Regierung schwach und für Misstrauensvoten anfällig. Eindeutig ist: Der große Verlierer der Wahl ist der ehemalige Premier Allawi, auf dessen säkulare schiitische Liste die USA gesetzt hatten. an

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