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Meinung: Alles oder Rechtsanwalt

WENN KOCH IN HESSEN VERLIERT

Das Statement wirkt wirklich cool: Roland Koch, Ministerpräsident in Hessen, sagt jetzt öffentlich, dass er im Fall einer Wahlniederlage aus der Politik ausscheiden will. Rechtsanwalt sei doch auch ein schöner Beruf. Ist das jetzt mutig? Nein, nach jetzigem Stand bleibt er im Amt. Also ist das, was er sagt, doch eher – unverfroren. Koch denkt natürlich nicht nur an 2003, den 2. Februar, wenn Wahl in seinem Bundesland ist, sondern an 2006 und die nächste Kanzlerkandidatur. Oder schon früher, je nachdem, wie sich die Sache in Berlin zwischen Rot und Grün noch entwickelt. Hier mischt Koch auch nach Kräften mit; die Idee mit dem Untersuchungsausschuss hat er als Erster geäußert. Ja, der eiserne Roland, der Mann ohne Lindenblatt. Denkste. Da war doch noch was: Koch hat im Amt, im Regierungsamt, die Unwahrheit gesagt. Was schon etwas bedeutet für die gern gestellte Frage nach der Moral in der Politik. Darüber hinaus ist er Bannerträger der ganz Konservativen in der CDU. Und genau über beides können die Hessen abstimmen. Soll Koch trotz allem Ministerpräsident bleiben, und soll er danach noch mehr werden, in der Partei und im ganzen, großen Land? Man stelle sich vor: Gewinnt Koch, gewinnt er den Nimbus der Unbesiegbarkeit. Wer kann ihn dann noch stoppen, zuerst mal in der Union? Angela Merkel? Wenn er verliert… Cool, wenn Koch wieder Rechtsanwalt wäre. Die Hessen haben es am 2. Februar in der Hand, ob sie Kochs Bürger sein wollen – oder seine Mandanten.cas

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