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Altersvorsorge: Auf Sand gebaut

Die Deutsche kaufen Immobilien, um fürs Alter vorzusorgen. Doch auch das Betongold bietet keine wirkliche Sicherheit.

Wie passt das zusammen? Vier Fünftel der Deutschen befürchten, dass sie mit ihrer Rente später gar nicht oder nur gerade so über die Runden kommen. Zugleich sinkt die Zahl der Menschen, die bereit sind, mehr Geld als bisher in die private Altersvorsorge zu stecken. Das klingt paradox – aber nur auf den ersten Blick. Denn zum einen gibt es viele, die es sich schlicht nicht leisten können, noch mehr Geld in Lebensversicherungen, Sparverträge oder Riester-Renten zu stecken, als sie ohnehin schon tun. Und die, die es könnten, haben keine Lust, mit niedrigen Zinsen abgespeist zu werden. Sie legen ihr Geld lieber in Immobilien an. Baugeld ist billig, und das „Betongold“ gilt als sichere, solide Anlage. Doch das ist Augenwischerei. Die Immobilienpreise steigen, besonders in den Großstädten wächst die Gefahr, dass die Blase platzt und diejenigen, die jetzt teuer einsteigen, später enorme Verluste erleiden. Auf dem Land droht der demografische Wandel, Werte zu vernichten. Wenn ein Landstrich stirbt, ist auch die schönste Villa nichts mehr wert. Bis dahin müssen jedoch andere für den Anlagenotstand büßen: die Mieter nämlich, die heute eine Wohnung suchen und kaum noch Bezahlbares finden. Sie sind die wirklich Gelackmeierten, wenn es um Vorsorge geht. Wer immer mehr für die Miete abzwacken muss, kann erst recht nichts fürs Alter zurücklegen.

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