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Meinung: Am besten mit Kompass

MERKEL UND SEEHOFER

Das, was sie Gerhard Schröder vorwirft, fällt auf sie zurück. Angela Merkel offenbart ihre Schwächen in der inhaltlichen Führung. Hat sie einen Kompass? Diese Frage stellt sich aufs Neue bei der Gesundheitspolitik. Zumindest in einem Punkt liegt Horst Seehofer ja nicht falsch: Es ist schwer zu begreifen, warum einen Tag vor der Fraktionssitzung eine „LastMinute-Entscheidung“ über den Kurs der Union getroffen werden musste. Das wirkt sachlich unangemessen. Unter professionellen Gesichtspunkten kann solcher Zeitdruck in diesem wichtigen Reformsektor nicht zu einem guten Ergebnis führen. Außerdem darf man solches Verhalten als unkollegial empfinden. Das gilt trotz der Skurrilitäten im Hinblick auf Seehofer. Da vertritt er doch jetzt die Meinung, die vorher CSU-Chef Edmund Stoiber vertreten hat, und umgekehrt. Nur dass Seehofer dafür vorher die Auseinandersetzung mit Stoiber suchte und notfalls sein Amt als Parteivize aufgeben wollte. Ganz schön verwirrend ist das, weshalb es nicht geraten erscheint, nun ausgerechnet ihn zum Verhandlungsführer für den angestrebten Kompromiss über die Gesundheitsreform zu ernennen. Umso mehr aber bestärkt das die Forderung an Merkel, durch – vor allem – inhaltliche Führung derartige Zwangslagen rechtzeitig zu vermeiden. Nur damit verschafft sie sich dauerhaft Autorität. cas

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