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Meinung: Am Ziel hat sich nichts geändert

DER BKA-CHEF MUSS GEHEN

Im Rahmen des ihm Möglichen wirkte Bundesinnenminister Otto Schily gestern zerknirscht, als er die Versetzung von BKAChef Ulrich Kersten in den einstweiligen Ruhestand bekannt gab. Jeder weiß, dass der Mann an der Spitze des Bundeskriminalamtes nicht mehr zu halten war, weil sein Minister falsch taktiert hat. Für die komplette oder teilweise Verlegung der Behörde nach Berlin mag es gute Gründe geben. Aber die hätte man den betroffenen Mitarbeitern vermitteln, hätte diese geduldig überzeugen müssen. Die Verkündung per Hausmitteilung oder Dienstanweisung durch den Amtschef ohne vorherige Diskussion war haarsträubend falsch. Für diese Informationsfehler hat Schily gestern die Verantwortung übernommen. Kersten wird so bald wie möglich eine neue, internationale Position übernehmen. Seine persönliche Integrität ist ihm damit bestätigt worden. Der Nachfolger, Jörg Ziercke, hat als Leiter einer wichtigen Arbeitsgruppe der Innen- und Justizministerkonferenz zugearbeitet, ist also ausgewiesener Fachmann. Und die Verlegung des BKA nach Berlin? Sie wird, eingeschränkt, kommen. Die Gefährdungen durch den internationalen Terrorismus machen es zwingend notwendig, dass die Leitungsebenen der Sicherheitsbehörden auch räumlich konzentriert sind. Mit Zentralisierungswahn hat das nichts zu tun. apz

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