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Amerika und der Euro: Früher aufstehen!

Ein neuer Ton dringt in Amerikas Debatten über den Euro, seine Krise und die Folgen für die USA. Könnte es sein, dass die Kanzlerin richtig liegt: keine schnellen, großen Rettungspakete, sondern ein vorsichtiges Vorwärtstasten?

Ein neuer Ton dringt in Amerikas Debatten über den Euro, seine Krise und die Folgen für die USA. Könnte es sein, dass die Kanzlerin richtig liegt: keine schnellen, großen Rettungspakete, sondern ein vorsichtiges Vorwärtstasten? Noch sind das Minderheitenstimmen. Doch sie öffnen womöglich den Weg zu etwas mehr Nachdenklichkeit. Monatelang dominierte selbstzufriedene Rechthaberei: Wir haben es von Anfang an gesagt – eine gemeinsame Währung kann ohne gemeinsame Fiskalpolitik nicht funktionieren. Hinzu kam ein weiterer Glaubenssatz, der die ganz andere Befindlichkeit der Europäer ignoriert: Der einzige Ausweg aus der Schuldenkrise sei mehr Wachstum. Also müssten die Regierungen zunächst noch mehr Schulden machen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Das historische Trauma der Amerikaner ist eine lang anhaltende Depression, weil der Staat zu wenig für die Konjunktur tut. Die Deutschen haben das umgekehrte Trauma: Inflation, die außer Kontrolle gerät. Die Mehrheit der Amerikaner bezweifelt heute, dass Europa seine Krise in den Griff bekommt und der Euro überlebt. Aber zugleich schwindet die Selbstgewissheit, dass die USA und „die Märkte“ verstehen, was in Europa vor sich geht, und dass sie ein Patentrezept zur Lösung kennen. Die „New York Times“ empfiehlt angesichts der neuen Ungewissheit: Früher aufstehen, ihr Wirtschaftsexperten! Es ist 2 Uhr 30, die Börsen in Europa öffnen. cvm

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