zum Hauptinhalt

Meinung: An die Arbeit

Wenn eine wohlhabende Gesellschaft sich entscheidet, den Ärmsten etwas wegzunehmen, kann das zutiefst unmoralisch sein. So mag man es empörend finden, wenn der Sachverständigenrat (die Fünf Weisen) darüber diskutiert, den Hartz-IV-Regelsatz zu senken.

Wenn eine wohlhabende Gesellschaft sich entscheidet, den Ärmsten etwas wegzunehmen, kann das zutiefst unmoralisch sein. So mag man es empörend finden, wenn der Sachverständigenrat (die Fünf Weisen) darüber diskutiert, den Hartz-IV-Regelsatz zu senken. Von 345 Euro im Monat leben zu müssen – wie das ist, können sich die meisten Menschen nicht vorstellen. Dennoch muss es nicht unmoralisch sein, diesen Betrag zu kürzen. Eine Familie mit Kindern, bei der beide Partner Langzeitarbeitslose sind, kann samt Zuschüssen ein Einkommen erzielen, das andere erst durch harte Arbeit verdienen. Gerecht ist das nicht. Wenn jetzt die Bundesregierung ohnehin ein Kombilohnmodell entwirft, zu dem auch ein Mindestlohn gehören dürfte, wenn sie ohnehin die verkorksten Arbeitsmarktreformen einer Revision unterzieht, warum sollte man nicht überlegen, wie man mehr Anreize für Arbeit schafft? Da macht es Sinn, für bestimmte Fälle die staatliche Hilfe zu senken, während man gleichzeitig die Zuverdienstmöglichkeit erhöht. Eine solche Reform aus einem Guss wünscht sich auch der Hartz-IV-Ombudsrat und prangert zudem schwere organisatorische Mängel der Arbeitsmarktverwaltung an. Es hilft also nichts – noch eine Reform muss her, eine große. Arbeit muss sich lohnen.mod

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false