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Die Landes-CDU hat sich in einer Resolution klar für das Guggenheim-Projekt ausgesprochen. Der Vorsitzende der Fraktion im Abgeordnetenhaus unterstreicht diese Haltung in einem Gastkommentar für den Tagesspiegel.

© dpa

Gastkommentar: Das Guggenheim-Lab ist ein Gewinn

Anstatt etwas für ihren Kiez zu tun, schaden die Gegner ihrer Stadt: Sie beschädigen das Image Berlins. Kritik muss möglich sein - nicht aber willkürliche Gewalt.

Das BMW Guggenheim Lab ist in Berlin willkommen. Allein das positive Echo, das das Projekt nach seinem Debüt in New York erhalten hat, zeigt seinen hohen internationalen Stellenwert. Wir bekennen uns dazu, als wissbegierige Metropole Standort für Spitzenforschung zu sein: Viele wichtige Institutionen verschaffen unserer Stadt im Bereich der Medizin, der optischen, der Nano- und Biotechnologie oder auch der Energiewirtschaft ein internationales Renommee.

Wenn wir nun auch auf dem Gebiet der Erforschung „des individuellen und kollektiven Komforts und der dringenden Notwendigkeit ökologischer und sozialer Verantwortung“ mit dem BMW Guggenheim Lab eine herausragende Institution nach Berlin bekommen können, muss uns allen das Werben darum oberste Priorität sein.

Gerade in der deutschen Hauptstadt Berlin kann die Ansiedlung einer Forschung genau zu diesem Komplex nicht nur als Herausforderung, sondern als besonderer Gewinn verstanden werden. Es ist dabei faszinierend, die Infrastruktur im Bereich Energie, Kommunikation, Gesundheit, Logistik, Verkehr und Daten intelligenter und damit kostensparender und gleichzeitig umweltschonender zu gestalten. Angereichert um die Themen Klima, Migration und Demografie wird es ein zentrales Zukunftsprojekt. Das BMW Guggenheim Lab ist Anstoß für Zukunftsfragen, nicht Stein des Anstoßes.

Es ist gerade uns Berlinern nicht neu, dass die Beschäftigung mit solchen Projekten zu Kritik, Ablehnung und Widerstand führt. Bei aller Kritik, die möglich ist, geht es am Ende aber um die Entwicklung der Stadt. Für die willkürliche Androhung von Gewalt jedoch darf kein Platz sein in Berlin. Die linke Szene in Friedrichshain-Kreuzberg hat mit ihrer subversiven Ablehnungshaltung offenbar vor Ort Fakten geschaffen. Ein Scheitern des BMW Guggenheim Labs in diesem Bezirk schadet jedoch dem gesamten Image Berlins nachhaltig.

Es darf nicht sein, dass eine kleine Minderheit die gesamtgesellschaftliche Entwicklung der Stadt behindert. Jetzt muss es darum gehen, alles zu unternehmen, dieses Projekt in Berlin zu realisieren. Wir werden nicht hinnehmen, dass die Ankündigung von Gewalt und Sachbeschädigung Investoren verschreckt. Der große Zuspruch aus weiten Teilen der Stadt für das Projekt zeigt, dass es eine breite Diskussion geben muss.

Der Autor ist Vorsitzender der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus.

Florian Graf

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