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Meinung: Angst ums Vermächtnis

Er kann nichts machen. Abends Tagesschau gucken, morgens Zeitungen lesen.

Er kann nichts machen. Abends Tagesschau gucken, morgens Zeitungen lesen. Aber weil er kein Amt mehr hat, ist er zur Tatenlosigkeit verdammt. Das muss ihn wurmen, den Joschka Fischer. Gerade jetzt, wo die muslimische Welt in Aufruhr ist, Iran zur Atombombe greift und an Israels Seite sich die Hamas etabliert, darf der philosophische Stratege nicht mehr in die Weltläufte eingreifen. Also greift er zur Feder und schreibt eine sorgenvolle Zeitungsanalyse: „Grimmige Alternativen“. Demokratisierung des Nahen Ostens? Wahlen allein verschlimmern die Lage nur. Der ganze Nahe Osten stehe vor einer „tiefen Transformationskrise“. Fischers Nachfolger, Frank-Walter Steinmeier, fliegt am heutigen Sonntag in die Region. Deshalb liest sich der Aufsatz, ob freiwillig oder nicht, auch wie eine Belehrung. Doch wahrscheinlich fürchtet der Grüne vor allem um sein außenpolitisches Vermächtnis. Road Map, kritischer Dialog mit Teheran, EU-Vollmitgliedschaft der Türkei: Hinter all diesen Initiativen werden die Fragezeichen immer dicker. mal

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