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Apotheken-Urteil: Teure Pillen

Unsere braven deutschen Apotheker bleiben vom Wettbewerb ausgenommen. Das schafft Planungssicherheit - förderlich für den Preis ist es nicht.

Was für ein Glück für die Deutschen und ihre Gesundheit! Sie können ihre Pillen auch künftig beim vertrauenswürdigen Apotheker an der Ecke kaufen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der vorwitzige Doc Morris aus Holland das Geschäft übernommen hätte, der, ganz anders als unsere braven deutschen Apotheker, immer nur ans Geldverdienen denkt. Ihm und Kapitalgesellschaften wie seinesgleichen hat der EuGH nun vorerst das Handwerk gelegt. Die Richter haben damit ein System zementiert, das deutsche Apotheker weitgehend vom Wettbewerb ausnimmt. Nun ist gegen Planungssicherheit für einen wichtigen Berufsstand nichts einzuwenden. Absurd aber ist die Begründung: Der EuGH argumentiert, dass eine sichere Arzneiversorgung durch einen selbstständigen Apotheker besser gewährleistet wird als durch eine Kapitalgesellschaft, die mit angestellten Pharmazeuten arbeitet. Das ist Unsinn. Viel wichtiger für die Gesundheit des Verbrauchers ist die Frage, ob er sich Medikamente, die er braucht, leisten kann. Die Preise kommen aber nur durch Wettbewerb in Bewegung. Den hat der EuGH gerade verhindert. pet

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