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Meinung: Applaus, Applaus!

„Schwankende Engel“ vom 17. Januar Was für ein wunderbarer Händel-Abend in der Staatsoper im Schillertheater: „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno“.

„Schwankende Engel“ vom 17. Januar

Was für ein wunderbarer Händel-Abend in der Staatsoper im Schillertheater: „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno“. Eine kluge, interessante, textgenaue Inszenierung, eindrucksvoll gesungen und musiziert, so dass man am nächsten Tag davon noch erfüllt war. Das einzig Ärgerliche war die Kritik von Ulrich Amling, der anscheinend eine andere Inszenierung erlebt hat als ich.

Die kluge Versuchsanordnung von Jürgen Flimms Regie macht aus diesem schweren Allegorienspiel eine interessante und vielfältige Lebensreise. Ein verblüffend moderner Dialog zwischen den vier Hauptfiguren entsteht, so dass man die verschiedenen Positionen, Haltungen, Argumente und Lebenszeiten selber moralinfrei beurteilen und überdenken kann und sogar der Schluss, aus der Sicht des christlichen 17. Jahrhunderts eine mögliche Konsequenz, zumindest nach einer durchzechten Nacht, denkbar ist. Aber der Rezensent wollte eine andere Inszenierung sehen, die ihn in Schwaben einst beeindruckt hatte.

Er ließ sich bei der Berliner Neuinszenierung nicht von den Bildern und Arrangements eines fabelhaften Ensembles inspirieren und scheint den enorm langen und begeisterten Applaus und die Bravi der Zuschauer nicht gehört zu haben.

Norbert Kentrup, Berlin-Wannsee

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