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Meinung: Arabische Solidarität

Die schwersten innerlibanesischen Kämpfe seit dem Bürgerkrieg zeigen, dass der Zedernstaat ein kaum regierbarer Flickenteppich ist. Offenbar reichen ein paar hundert Mann unter Waffen und eine krude Ideologie, um einen ganzen Landstrich zu terrorisieren.

Die schwersten innerlibanesischen Kämpfe seit dem Bürgerkrieg zeigen, dass der Zedernstaat ein kaum regierbarer Flickenteppich ist. Offenbar reichen ein paar hundert Mann unter Waffen und eine krude Ideologie, um einen ganzen Landstrich zu terrorisieren. Auch wenn Fatah al Islam eine radikale Splittergruppe ist, so offenbart sie doch erneut, welche Zeitbombe die 400 000 palästinensischen Flüchtlinge bedeuten. Seit fast 60 Jahren leben sie und ihre Nachkommen als Rechtlose im Libanon. Wie fast alle arabischen Staaten hat sich der Libanon geweigert, sie zu integrieren – um die Flüchtlingsfrage als schwärende Wunde im Konflikt mit Israel offenzuhalten und die prekäre Balance zwischen den Religionsgruppen nicht zu gefährden. Hamas und Fatah demonstrieren gerade in Gaza, warum es mit dem eigenen Staat wohl noch etwas dauern wird. Der wäre aber ohnehin nicht in der Lage, die um ein vielfaches angewachsene Zahl von Flüchtlingen aufzunehmen. Es ist an der Zeit, dass die arabischen Staaten ihre „Solidarität“ mit den Palästinensern neu definieren. Sonst werden ihre palästinensischen Flüchtlingslager weiter Rekrutierfeld für Radikale jeglicher Couleur sein. clw

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