zum Hauptinhalt

Arbeitslosenzahlen: Die ersten Wolken

Jeden Monat weiter aufwärts. Die Zahl der Arbeitslosen steigt auf 3,6 Millionen – und das ausgerechnet im März, in dem sonst meist eine Belebung am Arbeitsmarkt festzustellen war. Nach wie vor trifft es vor allem die Beschäftigten in den Exportbranchen.

Doch sicher ist: In wenigen Monaten wird die Krise auf den gesamten Arbeitsmarkt voll durchschlagen. Hunderttausende, vielleicht sogar deutlich mehr, werden dann in Deutschland ihren Job verlieren. Auf mehr als fünf Millionen schätzt die Wirtschaftsorganisation OECD die Zahl der Erwerbslosen im kommenden Jahr. Sollte ein solches Szenario tatsächlich eintreten, werden viele, die bisher von der Krise nur aus der Zeitung gehört haben, sie plötzlich am eigenen Leib zu spüren bekommen. Die Politik, die in diesem Jahr vor einer Bundestagswahl steht, ist offenbar entsprechend alarmiert: In Koalitionskreisen wird bereits die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes auf zwei Jahre diskutiert. Dabei handelte es sich ursprünglich um ein Instrument, das vorübergehende Arbeitsausfälle abfedern sollte. Ob das Instrument so lange wirkt, ist also mehr als fraglich. Die drängendere Frage ist ohnehin, wer das alles bezahlen soll. Es wird die schwere Aufgabe der kommenden Regierung sein, darauf eine Antwort zu liefern. Vermutlich wird sie die Steuern deutlich erhöhen müssen. Im Wahlkampf noch etwas anderes zu versprechen, wäre unehrlich. ysh

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false