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Arcandor und Metro: Flucht in die Fusion

Die Hoffnung auf Staatshilfe hat Arcandor-Chef Eick offenbar aufgegeben. Doch auch bei einer Fusion seiner Kaufhaus-Sparte mit der des Konkurrenten Metro ist Rettung längst nicht garantiert. Neue Ideen sind gefragt. Ein Kommentar.

Wer sich mit seinem ärgsten Konkurrenten zusammentut, dem muss das Wasser bis zum Hals stehen. Anders ist es kaum zu erklären, dass Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick plötzlich bereit ist, seine Warenhaustochter Karstadt mit der Metro-Tochter Kaufhof zu einer „Deutschen Warenhaus AG“ zusammenzulegen. Die Hoffnung auf die dringend benötigte, millionenschwere Staatshilfe hat der frühere Telekom- Manager offenbar aufgegeben. Um seine Läden nicht ganz dichtmachen zu müssen, flieht er nun in die Fusion. Aber Größe allein wird die kränkelnden Warenhäuser nicht kurieren. Denn sowohl Karstadt als auch Kaufhof leiden darunter, dass die Kunden keine Lust mehr haben auf bunte Gemischtwarenläden. Einfacher, lustvoller und oft auch billiger finden die es, in spezialisierten Fachgeschäften oder schicken Einkaufscentern einzukaufen, denen es wesentlich besser gelingt, sich passgenau auf die Kundenwünsche einzustellen. Die Ideengeber einer neuen Mammut-Warenhauskette sollten sich daher mehr einfallen lassen als das Standardrezept der Fusionisten: Kostensenkung durch massiven Stellenabbau. Den Mitarbeitern wäre es zu wünschen. (pet)

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