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Meinung: Arm sein auf hohem Niveau

„Die gewollte Armut“ vom 19. Dezember Dieser Artikel ist nur einer von fast unendlich vielen, die die Öffentlichkeit überschwemmen und nachhaltig beeinflussen sollen.

„Die gewollte Armut“ vom 19. Dezember

Dieser Artikel ist nur einer von fast unendlich vielen, die die Öffentlichkeit überschwemmen und nachhaltig beeinflussen sollen. Es täte dem Tagesspiegel und anderen seriösen Blättern gut, wenn sie der vollen Wahrheit die Ehre geben würden. Sie schreiben: „ Der aktuelle Hartz-IV-Regelsatz von 374 Euro monatlich mache allenfalls arm, helfe aber nicht aus der Armut heraus.“ Unterstellt wird damit, dass ein nicht arbeitender Erwachsener mit 374 Euro monatlich leben müsste. Aber tatsächlich wird diesem eine geheizte Wohnung bezahlt, und zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine Vielzahl weiterer sozialer Leistungen in Anspruch zu nehmen. Es wäre für eine objektive Einschätzung wichtig, die Gesamtheit der gesellschaftlichen Leistungen auszuweisen, aber dies wird wohl ganz bewusst von den „Armen-

Funktionären“ nicht gewollt.

Im Übrigen waren diese Unterstützungen gedacht für eine Überbrückung begrenzter Zeiten von Arbeitslosigkeit und nicht für den Unterhalt über Generationen. Auch gibt es viele fleißig Arbeitende, die über nicht mehr, oder sogar weniger finanzielle Mittel verfügen als die nicht Arbeitenden, ohne dass diese sich als arm einordnen. Ich möchte hier nur auf eine große Zahl von Studierenden verweisen.

Sie glauben doch nicht im Ernst, dass eine Erhöhung der Sozialleistungen die Bezieher aus der Armut herausführen könnte. Unseren sog. Armen fehlt es überwiegend weniger an Geld, sondern an Bildungswillen, Bildung und Eigenverantwortung. Unsere Sozialhilfeempfänger sind nur arm nach einer absurden

Definition. Sie haben eine warme Wohnung, satt zu essen und verfügen über eine Krankenversicherung. Tatsächliche Armut sieht in der ganzen Welt anders aus!

In der menschlichen Gesellschaft gab es zu jeder Zeit auch Arme, aber diese haben – wenn arbeitsfähig – auch stets hart gearbeitet und fühlten Verantwortung für sich und ihre Familien. Es war bisher nie Aufgabe des Staates, in diese Verantwortung einzutreten.

Dr. Horst Maschler, Borgsdorf

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