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Attacke in der U-Bahn: Eine neue Sequenz

Die Staatsanwaltschaft hat sich im Fall der brutalen Attacke auf dem U-Bahnhof Friedrichstraße angreifbar gemacht, weil sie das vollständige Video bislang zurückgehalten hat.

War das Opfer der Täter? Muss die Geschichte der brutalen Attacke auf dem U-Bahnhof Friedrichstraße neu geschrieben werden? Eine neue Video-Sequenz zeigt, wie das von den beiden Tätern angepöbelte Opfer zuerst von der Bank aufspringt und sich an einer Schubserei beteiligt. Sensationelle Wendung des Falles, bei dem der Haftrichter hart kritisiert wurde, weil er den Oberschüler von der U-Haft verschonte? Ein Flurschaden für Ermittler, die mit tendenziösen Videoausschnitten Politik machten, weil ganz Berlin über unsichere U-Bahnen und fehlendes Wachpersonal diskutierte? Nein. Es ist der Job des Verteidigers, den Mandanten gut aussehen zu lassen, es entschuldigt aber nicht dessen dokumentierten Tötungsfuror. Außerdem zeigt die neue Sequenz ebenfalls nicht ungeschnitten, was sich auf dem Bahnsteig zutrug. Dies zu klären, ist weiter Sache des Gerichts. Die Staatsanwaltschaft aber hat sich angreifbar gemacht, weil sie das vollständige Video bislang zurückgehalten hat. Wer Parallelen zum Fall Brunner zieht: das Münchner Gericht wertete es nicht als entlastend, dass der Getötete zuerst zuschlug, um die Schläger abzuwehren. Und richtig bleibt auch, dass Berlin mehr Sicherheitspersonal auf Bahnhöfen benötigt.

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