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Meinung: Auf den Nerv

AMERIKANISCHER VORSTOSS NACH BAGDAD

Noch ist Bagdad nicht gefallen. Aber dieser Moment rückt offenbar näher – wenn auch anders, als viele gedacht haben. Die Amerikaner scheinen sich nicht auf einen Häuserkampf einlassen zu wollen. Stattdessen versuchen sie, strategisch wichtige Orte einzunehmen. So soll die Besetzung des internationalen Flughafens nicht nur den Nachschub vereinfachen. Am Rande des Flugfeldes befindet sich auch einer der unterirdischen „Paläste“ Saddam Husseins. Die Kommandozentrale der MedinaDivision der Republikanischen Garde wurde ebenfalls eingenommen. Andere „Nervenzentren“ der irakischen Führung sollen von den Amerikanern schon angesteuert werden. Das Ziel: Einen koordinierten Widerstand der irakischen Truppen unmöglich zu machen. Irgendwann, so die Hoffnung, werden die von ihren Oberbefehlshabern abgeschnittenen Truppen demoralisiert aufgeben. Allerdings weiß niemand, welche Überraschungen die amerikanischen Soldaten in dem ausgedehnten Gewirr unterirdischer Straßen und Gebäude erwarten. Ebenfalls unklar ist, auf welche „nicht konventionellen“ Arten der Kriegsführung sich der irakische Informationsminister bezogen hat. Angesichts der anhaltenden Kämpfe auch in anderen Landesteilen ist es für Siegesfeiern allemal zu früh. clw

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