zum Hauptinhalt
Moritz Döbler

© Kai-Uwe Heinrich

Auf den Punkt: Die Kurve zeigt nach unten

Moritz Döbler über den Aufschwung und warum es sich lonht, die "Agenda 2010" fortzuentwickeln

So gut die deutsche Wirtschaft auch derzeit läuft - im globalen Vergleich ist das nicht mehr als ein Aufschwüngchen. Und das ist noch dazu absehbar vorbei. Im neuen Herbstgutachten führender Wirtschaftsinstitute - morgen wird es vorgestellt - soll zu lesen sein, dass es in diesem Jahr 2,6 Prozent Wachstum werden und im nächsten Jahr 2,2 Prozent.

Die Kurve zeigt also klar nach unten, das hat auch gerade das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin errechnet: 2009 seien nur noch 1,7 Prozent Wachstum zu erwarten. Trotzdem sind sich die meisten Ökonomen einig: Die Konjunktur ist robust; sie wird zunehmend auch vom Konsum der Bürger und nicht mehr nur vom Export getragen. Nun sollte man Wirtschaftsprognosen nicht zu viel zutrauen, schon gar nicht, was die Stellen hinter dem Komma angeht. Dass aber Konjunktur eine zyklische Sache ist und ein Abschwung auf Deutschland zukommt - davor darf man nicht die Augen verschließen.

Es ist plausibel, dass im Wahljahr 2009 die ersten Anzeichen zu spüren sein werden. Auch vor diesem Hintergrund ist jetzt für die Politik und besonders die SPD der richtige Zeitpunkt, die „Agenda 2010“ fortzuentwickeln. Nur sollte es nicht so sehr darum gehen, welche Einschnitte zurückgenommen werden können, sondern wie der Sozialstaat krisenfest gemacht wird.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false