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Meinung: Auf der sicheren Seite

Dürfen wir noch einen verspäteten Osterwunsch loswerden? Danke, dann den: dass in absehbarer Zukunft weltweit nicht annähernd so reflexhaft auf einschlägige Raketenabschussknöpfe gedrückt wird, wie derzeit in deutschen Parteizentralen auf jene Tasten, mit denen die Wortbeiträge in der Debatte um das US-Raketenabwehrsystem abgerufen werden können.

Dürfen wir noch einen verspäteten Osterwunsch loswerden? Danke, dann den: dass in absehbarer Zukunft weltweit nicht annähernd so reflexhaft auf einschlägige Raketenabschussknöpfe gedrückt wird, wie derzeit in deutschen Parteizentralen auf jene Tasten, mit denen die Wortbeiträge in der Debatte um das US-Raketenabwehrsystem abgerufen werden können. Nach der jüngsten atomaren Protzerei aus Teheran hat nun Verteidigungsminister Jung flugs den Charme einer solchen Apparatur entdeckt – am besten gleich für ganz Europa. Ja, die Gelegenheit war günstig. Wahrscheinlich tut man dem Minister Unrecht, wenn man ihm unterstellt, er hätte sich dazu en detail tiefergehende Gedanken gemacht. Dazu war halt die Zeit nicht. Dass „die Russen“ in der Angelegenheit „eingebunden“ werden sollten, das formuliert Jung dabei als arg frommen Wunsch, gerade so, als handele es sich dabei um eine nachrangige Petitesse. Wie gut, dass es als Korrektiv wenigstens noch den Genossen Westerwelle gibt, der anmahnt, erst mal mit Moskau zu sprechen. Hätte man nicht gedacht – dass in Deutschland Sicherheitspolitik mal so wenig mit Sicherheit zu tun haben würde. Vbn

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