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Meinung: Auf Sendung gegen Terror

Es gibt eine neue Waffe im Kampf gegen die Terroristen im Irak. Es ist eine Fernsehsendung mit dem Namen „Terrorismus im Griff der Justiz“.

Es gibt eine neue Waffe im Kampf gegen die Terroristen im Irak. Es ist eine Fernsehsendung mit dem Namen „Terrorismus im Griff der Justiz“. Hier werden gefangene Militante vorgeführt, die mit stockender Stimme ihre Verbrechen beichten. Wie wütend die Iraker sind über die Attacken, denen viel mehr Iraker als Besatzungssoldaten zum Opfer fallen, zeigen die hohen Einschaltquoten der Beichtsendung. Sie sind ein Mittel gegen die Ohnmacht, die viele Iraker angesichts der wieder zunehmenden Zahl von Angriffen empfinden. Fast hundert Menschen starben allein in den letzten beiden Tagen durch Anschläge. In ihren PropagandaVideos gerieren sich die Extremisten als Helden, die für die islamische Sache kämpfen. „Terrorismus im Griff der Justiz“ dient da als Waffe im Psychokrieg. Hier werden die islamistischen Mythen entlarvt, aus Helden werden stotternde Schurken, die meist für schnöden Mammon andere Iraker umgebracht haben. Dass es den Terroristen nach Phasen mit weniger Anschläge immer wieder gelingt, sich neu zu gruppieren und wieder zuzuschlagen, zeigt, dass sie über erhebliche Ressourcen verfügen und noch stets auf Unterstützung in Teilen der Gesellschaft zählen können. Diese Unterstützer ins Grübeln zu bringen, das will die Fernsehsendung. Eine Wunderwaffe ist sie nicht, aber sie zeigt, dass die Iraker auch ungewöhnliche Wege beschreiten, um die Plage Terrorismus zu besiegen. clw

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