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Aufarbeitung in Brandenburg: Was tut Platzeck?

Im Umgang mit dem Stasi-Erbe hat sich das Land Brandenburg einige Versäumnisse geleistet. Jetzt meldet sich ein Journalist kritisch zu Wort. Das Parteien-Ping-Pong droht von vorne los zu gehen.

Erholung sei auch einem Regierungschef gegönnt. Matthias Platzeck, der es zuletzt an Führung vermissen ließ, nimmt nach seinem Sommerurlaub in den Tiroler Alpen heute seine Amtsgeschäfte wieder auf. Prompt holt ihn die Auseineinandersetzung um Versäumnisse im Umgang mit dem SED- und Stasi-Erbe in Brandenburg ein, die den Ruf des Landes längst beschädigen. Mit dem Journalisten Christian Booß sieht sich erneut ein Enquete-Gutachter behindert. Trotz seiner eher nachdenklichen, denn polemischen Klage droht das übliche Ping-Pong der Parteien, das kaum noch einen interessiert. Dabei haben die Eskalationen schon genügend Schaden angerichtet, ob die Angriffe aus der SPD (Holzschuher, Stolpe, Platzeck) auf die Enquete oder anschließende Überspitzungen aus der CDU (Ludwig), als würden Honecker und Mielke aus ihren Gräbern heraus mit Ewig-Getreuen an den Hebeln der Macht den 70.Jahrestag der DDR vorbereiten, eine unheilige Allianz. Um so gespannter muss man sein, welchen Kurs Platzeck einschlägt: Versucht die SPD weiter, die Enquete zu „zerschießen“? Oder schiebt der Regierungschef endlich an, was überfällig und unstrittig ist? Einen angemessenen Umgang mit Stasi-Opfern, die auf dem Brandenburger Weg verloren gegangen waren. Genau das droht im Schatten der hitzigen Konflikte erneut. Und dann will´s wieder keiner gewesen sein.

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