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Meinung: Aus Stolpes Schatten

J etzt will Ministerpräsident Matthias Platzeck endgültig den Schatten seines Vorgängers loswerden. Seit Sonntag ist er erstmalig gewählter Landesvater, nicht mehr nur Amtserbe von Stolpes Gnaden.

J etzt will Ministerpräsident Matthias Platzeck endgültig den Schatten seines Vorgängers loswerden. Seit Sonntag ist er erstmalig gewählter Landesvater, nicht mehr nur Amtserbe von Stolpes Gnaden. Nun ist die Zeit der harten Schnitte, der neuen Akzente, macht Platzeck schon vor Beginn der Koalitionsverhandlungen deutlich. Die SPD soll ReformMotor der Landesregierung werden, damit jene Rolle übernehmen, mit der vor fünf Jahren der jetzt unter Wert geschlagene CDU-Chef Jörg Schönbohm angetreten ist. Mit dem alten Personal aus Stolpes Zeiten geht das nicht. Dazu braucht es neue Köpfe an der Fraktionsspitze und etwa im Landwirtschaftsministerium. In diesem Konzept bekommt der Arbeits- und Sozialminister Günter Baaske, der im Wahlkampf unermüdlich übers Land zog und Hartz IV erklärte, als künftiger Fraktionschef eine zentrale Rolle. Der Wahlverlierer Platzeck, der dennoch ein Sieger ist – auch beim Parteifreund Gerhard Schröder –, zeigt strategisches Denken. Platzeck will den Reformdruck erhöhen, was das Land bitter nötig hat und er will zeigen, dass er nicht nur Wahlen gewinnen, sondern das Land auch zukunftsfähig machen kann. Nicht ohne Hintersinn: Platzeck empfiehlt sich für die Zeit nach 2006, wenn die SPD neues Personal braucht im Bundeskabinett – möglicherweise auch an dessen Spitze. Und mit Baaske, der dann Erfahrungen als Minister und Fraktionschef hat, steht ein Kandidat für die Nachfolge Platzecks schon bereit. gn

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