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Meinung: Ausgeblendet

„Schreie und Widerschreie“ vom 4. April Kein Zweifel: Die Argumentation des Autors ist klar und vernünftig.

„Schreie und Widerschreie“ vom 4. April

Kein Zweifel: Die Argumentation des Autors ist klar und vernünftig. Leider ist sie, bezogen auf die aktuelle Situation, aber auch völlig irrelevant, da sie am Kern der Sache vorbeigeht. Denn die angebliche „Kausalkette“ ist bei näherem Hinsehen gar keine: Die Koranverbrennung mag Auslöser der Gewalttaten sein, die Ursache ist sie mitnichten. Vielmehr zeigt sich hier, wie

groß die Wut vieler Afghanen auf die westlichen Staaten ist – in einer solchen Situation genügt dann ein kleiner Funke, hier der Bericht über die Aktion eines wirren Fanatikers in den USA, um Menschen zu Mördern zu

machen.

Wer dies ausblendet, spricht den Menschen in Masar-i-Sharif faktisch den Verstand ab. Der Vergleich mit den dänischen Karikaturen ist auch unter diesem Aspekt sicherlich angebracht. Und was immer sich Westergaard selbst dabei dachte – die Zeitung war sich seinerzeit über die potentiellen Folgen sehr wohl im Klaren und wollte diese. Daher hat sie alles dafür getan, die Situation zu eskalieren.

Urs Kleinert, Berlin-Prenzlauer Berg

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