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Meinung: Ausgerechnet

Mit Nachsitzen haben die Grünen in Baden-Württemberg Erfahrung. Schon einmal mussten sie ein zweites Mal antreten, um eine Landesliste für die Bundestagswahl zu wählen.

Mit Nachsitzen haben die Grünen in Baden-Württemberg Erfahrung. Schon einmal mussten sie ein zweites Mal antreten, um eine Landesliste für die Bundestagswahl zu wählen. Das war 1994. Diesmal war ein Rechenfehler schuld. Und das ausgerechnet im soliden Baden-Württemberg, wo ein Großteil der grünen Bundesprominenz um den Wiedereinzug in das nächste Parlament kämpft. Jetzt werden sie weitere sechs Wochen mit ihrem Nervenflattern leben müssen. Erst dann werden Fritz Kuhn und Rezzo Schlauch erfahren, ob ihnen ihre Partei eine politische Zukunft in Berlin zugesteht. Der dumme Fehler der Parteitagsregie kostet die Stuttgarter Grünen nicht nur viel Zeit und Geld. Er beschädigt auch das Grüne Führungspersonal. Der Parteivorsitzende und der Fraktionschef werden sich in den kommenden Wochen eine Menge Spott anhören müssen. Etwa in der Art, ob es denn zu verantworten sei, eine Partei regieren zu lassen, die zum wiederholten Mal nicht in der Lage ist, im ersten Anlauf eine Wahlliste aufzustellen. Aber eines haben die Stuttgarter Grünen am Samstag immerhin bewiesen: Sie sind immer noch für eine Überraschung gut.

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