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Meinung: Ausgewiesen

EINREISEKONTROLLEN IN DEN USA

Setzen wir mal auf die Vernunft, trotz allem. Auch wenn die Zeiten einer vernünftigen Debatte über die Sicherheitsmaßnahmen bei der Einreise in die USA nicht günstig sind, nicht in Amerika, aber auch nicht immer in Europa. Der allerneueste Einfall, Passagieren das Warten vor Flugzeugtoiletten über den Wolken zu verbieten, taugt eher fürs Kabarett. Und die Sucht nach biometrischen Daten von Einreisenden, als könne man am Fingerabdruck eines bisher Unbescholtenen Terrorabsichten ablesen – klingt das nicht wie die Frage aus dem „immigration“Formular, ob man vorhabe, Straftaten zu begehen? Oder die Ankündigung, auch von Deutschen vom Herbst an Visa zu verlangen, sofern nicht neue Pässe mit biometrischen Daten vorliegen? Diese Fragen sind nicht so eindeutig zu beantworten. Amerika übertreibt derzeit bei manchem, aber Europa mokiert sich bisweilen auch reflexartig, statt die Motivation ernst zu nehmen. Biometrisch erfasste Terroristen werden nicht so leicht unter falschem Namen einreisen können. Auch in Europa plädieren viele für zusätzliche Identifizierungsmethoden im Pass wie den Fingerabdruck; nicht zuletzt Bundesinnenminister Schily, früher ein Grüner. Bis Herbst wird weder ganz Deutschland noch ganz Europa solche neuen Ausweise haben. Also erkennungsdienstliche Behandlung bei jeder Amerika-Reise? Warten wir’s ab. Die USA wissen, dass sie an Geschäftsleuten und Touristen aus Europa, aus Deutschland Milliarden verdienen. Es bleibt noch viel Zeit für Vernunft – sofern kein schwerer Anschlag dazwischenkommt. cvm

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