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Bahn erhöht Preise: Falsches Signal

Die Preiserhöhung der Bahn ist rein wirtschaftlich gerechtfertigt – und doch das falsche Signal. Denn die Bahn verliert dadurch weiter gegenüber anderen Verkehrsträgern an Attraktivität.

Es ist wohlfeil, die Deutsche Bahn wegen ihrer angekündigten Preiserhöhung zu kritisieren. Es ist nun mal Tatsache, dass Energie seit dem Atomausstieg und der immer noch wachsenden Wirtschaft eher teurer und nicht billiger wird. Man bedenke, dass die Bahn der größte Stromeinkäufer hierzulande ist. Auch haben erstaunlich viele Bahnkunden vor einigen Wochen auch Verständnis und Sympathie für die Warnstreiks der Bahn-Mitarbeiter der Reisezentren geäußert – obwohl diese im Verhältnis zu vielen anderen, ähnlich qualifizierten Arbeitnehmern recht komfortabel versorgt sind. Sollen die ihre Arbeitsplätze behalten, muss das der Kunde bezahlen. Die Preiserhöhung ist rein wirtschaftlich also gerechtfertigt – und doch das falsche Signal. Denn die Bahn verliert dadurch weiter gegenüber anderen Verkehrsträgern an Attraktivität. Fahrten im Fernverkehr, die der Staatskonzern nun sogar überdurchschnittlich stark verteuert, werden zum Luxus. Der Preis für eine einfache Fahrt in der 2. Klasse von Berlin nach Freiburg steigt von 129 auf 135 Euro. Mit Glück fliegt man für weniger als die Hälfte ins nahe Basel. Wenn die Bundesregierung es ernst meint mit Klimaschutz im Verkehr, darf sie das nicht akzeptieren.

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