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Meinung: Basta in eigener Sache

Man weiß nicht, ob der Altkanzler selbst auf den Gedanken gekommen ist, oder ob es die Idee seiner Frau Doris war. In keinem Fall aber war es eine kluge Entscheidung, FDP-Chef Guido Westerwelle in einen Rechtsstreit zu verwickeln, weil der es wagte, Gerhard Schröders Geschäftstätigkeit für die Ostseepipeline zu kritisieren.

Man weiß nicht, ob der Altkanzler selbst auf den Gedanken gekommen ist, oder ob es die Idee seiner Frau Doris war. In keinem Fall aber war es eine kluge Entscheidung, FDP-Chef Guido Westerwelle in einen Rechtsstreit zu verwickeln, weil der es wagte, Gerhard Schröders Geschäftstätigkeit für die Ostseepipeline zu kritisieren. Es spielt dabei gar keine Rolle, ob Westerwelles Behauptung juristisch haltbar ist, der Bundeskanzler habe einer Firma (dem Konsortium um den russischen Gasprom-Konzern) einen Auftrag gegeben (den Bau der Ostseepipeline) und sei dann wenige Wochen nach Amtsübergabe in die Dienste eben jener Firma getreten (als designierter Aufsichtsratschef der Betreibergesellschaft). Wahr bleibt doch, dass der Altkanzler einen Job antreten will, den es ohne sein Engagement als Kanzler nicht gegeben hätte. Auch hat Schröder keinen ernsthaften Versuch unternommen, seinen überraschenden Schritt einer erstaunten Öffentlichkeit und einer entsetzten SPD zu erklären. Stattdessen betreibt er auch als Politpensionär eine Art Basta-Politik in eigener Sache. Privat aber ist diese Sache nicht. Es geht um das Ansehen der Politik im Allgemeinen und das des Altkanzlers im Besonderen. Für beides fehlt ihm offenbar das Gespür. Er hat die Vorurteile über die Eigensucht der Politiker befördert und seine eigene Reputation beschädigt. Durch juristische Scharmützel wird der Schaden nicht zu reparieren sein – im Gegenteil. has

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