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Meinung: Bauchschmerzen

Immer mehr Schmerz und Rheumamittel aus der Gruppe der Cox-2-Hemmer werden verdächtigt, das Risiko für Herzattacken zu erhöhen. Die einst als „Lutschbonbons“ (so der Arzneiforscher Bruno Müller-Oerlinghausen) vermarkteten Wirkstoffe entpuppen sich als Mittel mit Nebenwirkungen.

Immer mehr Schmerz und Rheumamittel aus der Gruppe der Cox-2-Hemmer werden verdächtigt, das Risiko für Herzattacken zu erhöhen. Die einst als „Lutschbonbons“ (so der Arzneiforscher Bruno Müller-Oerlinghausen) vermarkteten Wirkstoffe entpuppen sich als Mittel mit Nebenwirkungen. Nach der vom Markt genommenen Substanz Rofecoxib („Vioxx“) nun Celecoxib („Celebrex“). Es gibt kaum Zweifel daran, dass alle Cox-2-Hemmer Herz und Gefäße schädigen können. Soll man sie generell verbieten? Dieser Schluss wäre voreilig. Denn zum einen können alle Rheumamittel negative Wirkungen auf Herz und Kreislauf haben, auch die altbekannten. Das wird in der Aufregung nur zu wenig bedacht. Zudem haben die Cox-2-Hemmer gegenüber herkömmlichen Präparaten den Vorteil, den Magen zu schonen und die Gefahr tödlicher Blutungen zu verringern. Menschen mit empfindlicher Magenschleimhaut haben davon profitiert. Wer alle Cox-2-Hemmer verbietet, könnte also das Gegenteil des Patientenschutzes bewirken, nämlich mehr Blutungen und Magengeschwüre. Bei genauem Hinsehen ist das Abwägen von Nutzen und Risiken gerade von Rheumamitteln also weitaus komplizierter. Eine nach heutigem Wissensstand verantwortbare Alternative sind Anwendungsbeschränkungen, so dass die Mittel nur den Patienten verschrieben werden, bei denen keine Ausweichmöglichkeit existiert. Die aber gibt es. wez

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