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Meinung: Begrüßung mit dem Rotstift

Die gute Nachricht zuerst: Jutta Limbach, bisherige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, wechselt an die Spitze des Goethe-Instituts. Das ist eine hochrangige Besetzung.

Die gute Nachricht zuerst: Jutta Limbach, bisherige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, wechselt an die Spitze des Goethe-Instituts. Das ist eine hochrangige Besetzung. Limbach, die im März 68 Jahre alt wird und damit die übliche Altersgrenze für Verfassungsrichter erreicht, werden ihre langen und vielfältigen Erfahrungen im politischen und öffentlichen Bereich zugute kommen. Zugegeben, die auswärtige Kulturarbeit ist ein neues Terrain für die Juristin. Sicher ist allerdings, dass sie ihre neue Aufgabe mit viel Eifer und Engagement angehen wird - wie man sie eben kennt. Jetzt aber die schlechte Nachricht: Das Goethe-Institut bleibt Opfer des Rotstifts, der Etat wird in diesem Jahr sogar um weitere sechs Millionen Euro gekürzt. Seit dem Antritt der rot-grünen Regierung wurden die Mittel weiter drastisch zusammengestrichen, viele Institute mussten schließen. Dabei sind sie ein wichtiger Bestandteil der auswärtigen Politik, unter anderem, weil die Bundesrepublik als rohstoffarmes Land auf Export und auf Wissenschaft angewiesen ist. Limbach muss also das große Kunststück vollbringen, Arbeit und Einfluss des Goethe-Instituts wieder auszudehnen, obwohl der Etat knapper geworden ist. Und, wichtiger noch: Sie muss den Sparkommissaren der Regierung künftig Paroli bieten. Zuzutrauen ist es ihr.

svs

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