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Bericht zum Bloody Sunday: 14 Opfer, 30 Jahre Hass

Keine Aussöhnung ohne Wahrheit – das ist die klare Botschaft nach der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts zum „Bloody Sunday“.

Die Botschaft gelte nicht nur für Nordirland, sondern für alle Konflikte von Faludscha bis Gaza, rief einer der Angehörigen der Opfer Tausenden von Nordiren zu, die den Bericht vor dem Zunfthaus von Derry entgegennahmen. 30 Jahre lang haben die Erinnerungen an den „Bloody Sunday“ Hass und Mord geschürt. Die Erschießung von 14 Bürgerrechtsdemonstranten durch Armeesoldaten wurde zum Fanal für Gewalt in Nordirland, weil jede Seite die Wahrheit kontrollieren wollte: Die einen behaupteten, die Opfer seien bewaffnete Angreifer gewesen, die anderen sprachen von einer Verschwörung. Jetzt ist die Wahrheit heraus: Die Opfer waren unschuldig, es gab keine Armeeverschwörung, aber schlecht kommandierte Soldaten mit schlechten Nerven. Nun geht es um die Frage, ob die Wahrheit die Aussöhnung untermauert, mit der sich Nordiren seit zehn Jahren mühselig herumschlagen – oder ob sie den Konflikt neu entfacht. Großbritanniens Premier David Cameron setzte mit einer klaren Entschuldigung im Unterhaus ein Zeichen. Nun sind die Nordiren selber an der Reihe.

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