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Berlin baut Luxuswohnungen: Zille im Marmorbad

Immer deutlicher macht sich auf dem Wohungsmarkt bemerkbar, was es heißt, Hauptstadt zu sein.

Wohnen in Berlin hatte lange seinen schlechten Ruf: Vielerorts hallte Heinrich Zilles Spruch nach, dass schlechte Wohnungen die Menschen erschlagen können. Die Lage am Berliner Wohnungsmarkt war über Jahrzehnte düster, das Angebot knapp. Die Zeiten änderten sich, der soziale Wohnungsbau hier und die Plattenbauten dort linderten die Wohnungsnot und bescherten den Berlinern mehr Freiräume – bedeuteten aber nicht unbedingt mehr Wohnqualität. Nun macht sich auf dem Wohnungsmarkt immer deutlicher bemerkbar, was es auch heißt, Hauptstadt zu sein: eine nationale und weltweite Attraktivität und Anziehungskraft auch für das große Geld, das hier nicht nur investieren, sondern auch standesgemäß wohnen will. Zu Bedingungen also, die Berlin mit seinen bescheidenen Wohnverhältnissen nur schwer erfüllen kann. Für Luxus, das wahre Paradies in großzügigen vier Wänden, fehlt in der Stadt noch der Platz, die Nachfrage ist aber groß. Bei aller Euphorie der Immobilienbranche über den Run der Reichen sollte nicht vergessen werden: Die Stadt ist vergleichsweise arm. Was sie braucht, sind vor allem Wohnungen, die bezahlbar sind – und es auch bleiben.

Christian van Lessen

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