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Meinung: Berlin bleibt draußen

Voller Zuneigung verspricht USAußenministerin Condoleezza Rice jetzt, Japan bei seinem Wunsch nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat zu unterstützen. Besonders pfiffig hört sich dabei die Begründung an: Japan, das erst seit 2004 überhaupt UN-Missionen militärisch unterstützt, habe seinen Platz unter den Nationen der Welt „durch sein eigenes Wesen erreicht“.

Voller Zuneigung verspricht USAußenministerin Condoleezza Rice jetzt, Japan bei seinem Wunsch nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat zu unterstützen. Besonders pfiffig hört sich dabei die Begründung an: Japan, das erst seit 2004 überhaupt UN-Missionen militärisch unterstützt, habe seinen Platz unter den Nationen der Welt „durch sein eigenes Wesen erreicht“. Für Deutschland scheint das nicht zu gelten. Überhaupt misst die US-Regierung hier mit zweierlei Maß. Noch vor vier Wochen setzte Präsident George Bush in Mainz ein bübisches Lächeln auf die Frage nach den deutschen Ambitionen im Sicherheitsrat auf. Darüber könne er keine Auskunft geben, schließlich wolle er Kofi Annans Reformbericht nicht vorgreifen. Rice kann das offenbar – zwei Tage, bevor Annan nun seinen Bericht vorstellt. Für die deutschen Ambitionen kann das nur eines bedeuten: Der Zug ist abgefahren. Denn ohne die Zustimmung der USA geht im höchsten UN-Gremium gar nichts. SB

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