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Berliner Gedächtniskirche: Größe gefragt

Ja, dieses Bauwerk tut sich im jugendbewegten und mittezentrierten Gesamtberlin schwer mit Sympathiegewinnen. Die Gedächtniskirche ist eben alter Westen.

Ja, dieses Bauwerk tut sich im jugendbewegten und mittezentrierten Gesamtberlin schwer mit Sympathiegewinnen. Die Gedächtniskirche ist eben alter Westen. Sie steht für die künstlich ernährte Halbstadt. Den paar Touristen, die es in Teilungszeiten nach Berlin-West verschlug, diente die Kirche mit dem zerbombten Turm als Erinnerung an alte Größe in der Kaiserzeit. Das ist verdammt lang her. So rottet der alte Gedächtniskirchenturm langsam vor sich hin. Die Kirche als Eigentümerin wartet darauf, dass irgendwoher Geld kommt. Der Senat prüft, woher man Geld bekommen könnte. Vielleicht sollte er sich zur Hilfe verpflichten. Es geht um 4,1 Millionen Euro, nimmt man die Zahlen der Stadtentwicklungsverwaltung (die Kirche gibt die Kosten mit 3,5 Millionen Euro an). Zum Vergleich: Die Wiederherstellung der Staatsoper wird mit 200 Millionen Euro veranschlagt – der Bund hilft kräftig mit. Die Gedächtniskirche ist auch ein funktionierendes Gotteshaus mit all dem ideellen Mehrwert, der dort entsteht – auch wenn er die rot-rote Berliner Landesregierung nicht besonders interessiert. Gerade deshalb wäre es ein Zeichen von Größe, wenn der Senat sich finanziell engagieren würde. Für solche Fälle gibt es übrigens die Lotto-Gelder. wvb.

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