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Berliner Linke: Rückkehr des Ostens

Die Berliner Linke will mit Klaus Wowereit weiterregieren - als wieder erstarkte Regionalpartei. Doch ihre Ostkampagne hilft niemandem.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die schwächelnde Linke buhlt um den Osten Berlins. Sogar in Lichtenberg und Hohenschönhausen, wo die treuesten Stammwähler leben, verliert die Partei an Boden. Um zu verhindern, dass bei der Abgeordnetenhauswahl im September die Leute scharenweise zu Hause bleiben oder zur SPD überlaufen, soll eine Ostkampagne retten, was zu retten ist. Lohnt sich das? Für die Linke schon: Sie will mit Klaus Wowereit weiterregieren. Als wieder erstarkte Regionalpartei, im Schatten des kapitalistischen Westens, könnte das sogar gelingen. Auf dem Taschenrechner, aber hoffentlich nicht im Roten Rathaus. Denn die Frage, ob es sich lohnt, stellt sich nicht nur der Linken, sondern auch dem Rest der Welt. Nein, es hilft keinem, wenn sich die frühere PDS 22 Jahre nach dem Mauerfall in den Osten zurückzieht, um dort jene zu missionieren, die vom Glauben abgefallen sind. Mit Zaubersprüchen, die im Westteil Berlins wohl nicht wirken. Dort, wo die Linke momentan auf Augenhöhe mit der FDP steht, und das ist kein gutes Omen. Westen, Osten. Wo leben wir eigentlich? Und in welchen Zeiten? Gönnen wir der Linken doch eine Gesamtberliner Besinnungspause.

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