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Berliner Pokerräuber: Unter Kontrolle

Warum Polizei hat den spektakulären Fall schnell und souverän aufgeklärt hat

Dem Staat tanzen die Pokerräuber auf der Nase herum, hieß es, als die den Fahndern entwischten. Und dass die Polizeichefs sich blamiert hätten, weil sie nach der spektakulären Tat tönten, die vier werde man schon bald dingfest machen. Als Berlins Polizisten dann noch einen Verdächtigen freilassen mussten, weil er ein Alibi vorweisen konnte, riefen Ordnungsfanatiker schon nach härteren Ermittlungsmethoden. Dabei stellt sich nun heraus, dass der gescholtene Staat sogar die mafiösen Milieus der Stadt weitgehend unter Kontrolle hat. Gelassen haben Ermittler an die richtigen Türen geklopft, nachgefragt, verdeutlicht, dass man wisse, woher die vier dilettantischen Räuber kommen. Sie haben offenbar auch bestimmten kriminellen Kreisen verständlich gemacht, dass es nicht in ihrem Interesse liegt, die Abenteuerlust ihres aktionistischen Nachwuchses zu deckeln. Schon schickten die ihre größenwahnsinnigen Kinder zum Haftrichter: Kein Fahnder musste im Libanon oder in der Türkei um Amtshilfe bitten, wohin zwei Gesuchte geflohen waren. Gereicht hat der Druck, den man aus dem Polizeipräsidium heraus auf bestimmte Berliner Kieze ausüben kann: Von dort wurde der an die Flüchtigen weitergereicht, die sich daraufhin gestellt haben. Eine Blamage sieht anders aus.

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