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Berliner Schulleiter: Zum Rotieren

In Schulen hängt die Stimmung, die Dynamik und die Bereitschaft, Neues auszuprobieren, sehr vom Personal an der Spitze ab. In der Wirtschaft wird ein schlechter Chef irgendwann abgesägt. Schulrektoren kleben auf ihrem Posten wie das Pech an der Pechmarie.

In Schulen hängt die Stimmung, die Dynamik und die Bereitschaft, Neues auszuprobieren, sehr vom Personal an der Spitze ab. In der Wirtschaft wird ein schlechter Chef irgendwann abgesägt. Schulrektoren kleben auf ihrem Posten wie das Pech an der Pechmarie. Damit Kollegien nicht mehr warten müssen, bis die Pensionierung sie von einem schlechten Schulleiter erlöst, will die Berliner Schulverwaltung alle Rektoren künftig alle acht bis zehn Jahre rotieren lassen. Schon möglich, dass ein Neuanfang an einer anderen Schule auch für einen frustrierten Schulleiter eine Erlösung ist und einen längst vergrabenen Arbeitseifer zutage fördert. So gesehen könnte die neue Idee tatsächlich frischen Wind in verstaubte Schulen bringen. Allerdings ist die Gefahr groß, dass mit den Schulleitern auch die Eltern rotieren werden – letztere allerdings aus Wut. Denn niemand wird sich freuen, wenn in Schulen, an denen es gut läuft, der bewährte Rektor durch einen neuen mit zweifelhaftem Ruf ersetzt wird. Berlin ist zu klein, als dass sich nicht herumsprechen würde, von wo der Neue kommt und welche Erfolge oder Misserfolge er dort erzielt hat. Allein durch Umschichten wurde noch selten ein Problem gelöst. clk

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