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Berlins Beamte: Teure Altlast

Der öffentliche Dienst in Berlin hat graue Haare. Das ist eine zwangsläufige Entwicklung des harten Sparkurses seit Mitte der neunziger Jahre, zu dem es keine Alternative gab.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die Zahl der Stellen im völlig aufgeblähten Berliner Landesdienst wurde fast halbiert. Neue, junge Arbeitskräfte wurden nur in Ausnahmefällen eingestellt. Nun sind die Behörden überaltert, zehntausende Beamte und Angestellte werden in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen. Um die Rentner kümmert sich die Rentenversicherung, um die Pensionäre aber der Staat. Im Jahr 2024 werden voraussichtlich 65 000 Beamte und deren Hinterbliebene aus der Landeskasse versorgt, was zwei Milliarden Euro kostet. Das ist ungeheuer viel Geld, für das es keine Gegenleistung mehr gibt. Berlin ist glücklicherweise knauserig geworden, wenn es um die Verbeamtung von Lehrern und anderem Landespersonal geht. Deshalb gibt es heute über 11 000 Beamte weniger im Landesdienst als 2003. Das ist der richtige Weg, aber auf die öffentlichen Kasse wird sich das erst in zwei, drei Jahrzehnten, also für die nächste Generation segensreich auswirken. Immerhin. Wann kümmert sich die Politik schon mal um die Zukunft?

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